Etwa jeder zehnte Deutsche ist überschuldet oder zahlungsunfähig. Diese Zahl nannte der Unternehmensberater und Initiator der Schuldnerhilfe „Libertas“, Roland Huwer (Augsburg), am 18. September bei einer Veranstaltung der „Christen in der Wirtschaft“ in Leipzig. „Viele kaufen mit Geld, das sie nicht haben, Dinge, die sie nicht brauchen, um Leute zu beeindrucken, die sie nicht mögen“, sagte Huwer. Christen seien da keine Ausnahme. Vielen christlichen Unternehmern sei offenbar auch der Unterschied zwischen einem Eigentümer und einem Verwalter nicht klar, führte Huwer aus. Sie seien lediglich Verwalter des ihnen anvertrauten Vermögens; der Eigentümer sei Gott. Wer diesen Unterschied verstanden habe, gehe anders mit Geld um, denn er wisse, dass er Gott rechenschaftspflichtig sei. Huwer empfahl Unternehmern, sich nach Möglichkeit aus Eigenkapital zu finanzieren. Wo dies nicht möglich sei, sollten Kredit-Laufzeiten sieben Jahre nicht übersteigen: „Alles, was länger läuft, kann man kaum noch überblicken.“ Auch sei es sinnvoll, größere Anschaffungen mit einem Vertrauten zu besprechen. So hätten er und seine Frau vereinbart, über private Investitionen von mehr als 50 Euro gemeinsam zu entscheiden.
Wie Fehler im Unternehmen vermieden werden können
Der Pastor und Berater Titus Lindl (Chemnitz) ermutigte Führungskräfte, ihren christlichen Glauben auch im Alltag zu leben. So sei es beispielsweise wichtig, Fehler vergeben zu können. Ein gelebter Glaube wirke auf Mitarbeiter authentischer als Einladungen zum Gottesdienst. Zudem forderte Lindl, der selbst ein Unternehmen aufgebaut und später verkauft hat, dazu auf, offen zu kommunizieren. Ansonsten gehe einer Firma viel Schlagkraft verloren: „80 Prozent der Fehler entstehen, wenn die einzelnen Abteilungen nicht in regelmäßigem Austausch miteinander stehen.“
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