Jeder zehnte Deutsche ist überschuldet

10 11 2013

Etwa jeder zehnte Deutsche ist überschuldet oder zahlungsunfähig. Diese Zahl nannte der Unternehmensberater und Initiator der Schuldnerhilfe „Libertas“, Roland Huwer (Augsburg), am 18. September bei einer Veranstaltung der „Christen in der Wirtschaft“ in Leipzig. „Viele kaufen mit Geld, das sie nicht haben, Dinge, die sie nicht brauchen, um Leute zu beeindrucken, die sie nicht mögen“, sagte Huwer. Christen seien da keine Ausnahme. Vielen christlichen Unternehmern sei offenbar auch der Unterschied zwischen einem Eigentümer und einem Verwalter nicht klar, führte Huwer aus. Sie seien lediglich Verwalter des ihnen anvertrauten Vermögens; der Eigentümer sei Gott. Wer diesen Unterschied verstanden habe, gehe anders mit Geld um, denn er wisse, dass er Gott rechenschaftspflichtig sei. Huwer empfahl Unternehmern, sich nach Möglichkeit aus Eigenkapital zu finanzieren. Wo dies nicht möglich sei, sollten Kredit-Laufzeiten sieben Jahre nicht übersteigen: „Alles, was länger läuft, kann man kaum noch überblicken.“ Auch sei es sinnvoll, größere Anschaffungen mit einem Vertrauten zu besprechen. So hätten er und seine Frau vereinbart, über private Investitionen von mehr als 50 Euro gemeinsam zu entscheiden.

Wie Fehler im Unternehmen vermieden werden können

Der Pastor und Berater Titus Lindl (Chemnitz) ermutigte Führungskräfte, ihren christlichen Glauben auch im Alltag zu leben. So sei es beispielsweise wichtig, Fehler vergeben zu können. Ein gelebter Glaube wirke auf Mitarbeiter authentischer als Einladungen zum Gottesdienst. Zudem forderte Lindl, der selbst ein Unternehmen aufgebaut und später verkauft hat, dazu auf, offen zu kommunizieren. Ansonsten gehe einer Firma viel Schlagkraft verloren: „80 Prozent der Fehler entstehen, wenn die einzelnen Abteilungen nicht in regelmäßigem Austausch miteinander stehen.“

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Gesundheitsexperten: Zu viel Nächstenliebe ist ungesund

10 11 2013

Christen sollten sich nicht einseitig nur auf die Nächstenliebe konzentrieren, sondern auch an das eigene Wohlergehen denken. Das zentrale Gebot laute „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“. Doch viele Christen sorgten zwar gut für andere, aber zu wenig für sich selbst. Das könne sich negativ auf die Gesundheit auswirken. Darauf machen Experten im Magazin „ChrisCare“ aufmerksam, das von der Organisation „Christen im Gesundheitswesen“ (Aumühle bei Hamburg) herausgegeben wird. In christlichen Gemeinden bestehe die Gefahr, dass die Engagierten „sich aufopfern und selbst vernachlässigen“, schreibt der Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Gerhard Gutscher (Steinen bei Lörrach). Auf Dauer gehe das nicht gut: „Wenn die Seele nicht aufbegehrt, reagiert der Körper.“ Vermehrte Kopfschmerzen, Verspannungen, Magenprobleme und andere psychosomatische Störungen könnten die Folge sein, so Gutscher. Wer sich ständig verausgabe, könne ausbrennen und depressiv werden. Der Arzt empfiehlt deshalb, einen Rat der Mystikerin Teresa von Avila (1515-1585) zu beherzigen: „Tu Deinem Leib etwas Gutes, damit Deine Seele Lust hat, darin zu wohnen.“

Psalmen geben Anregungen zum Beten

Gutscher rät zum Beispiel, sich ausreichend zu bewegen: „Jeden Tag eine halbe Stunde gehen, tut erwiesenermaßen der Seele gut.“ Ähnliches gelte auch für das Gebet. Eine Einladung dazu seien die Psalmen. So könne man mit dem 23. Psalm auch „im finsteren Tal“ Trost und Frieden für seine Seele finden. Gutscher: „Ob Freude oder Leid, Kummer und Sorgen oder ausgelassenen Jubel, ob Wut und Zorn oder Lob und Anbetung – zu allem gibt es in den Psalmen Anregung und Anleitung.“ Der Psychotherapeut empfiehlt ferner, ein Musikinstrument zu spielen oder zu singen: „Musik reinigt die Seele und tut dem Körper gut.“

„Weinen ist wie ein Reinigen der Seele“

Gutscher plädiert ferner dafür, in Leid und Krankheit das Klagen zuzulassen: „Depression hat oft zu tun mit nicht gelebter Trauer. Da ist kein Weinen mehr, sondern nur noch dumpfe Verzweiflung.“ Wenn jemand wieder Tränen vergießen könne, sei er auf dem Weg der Besserung: „Weinen ist wie ein Reinigen der Seele, eine Fähigkeit, die Frauen mehr gegeben ist als Männern.“ Wichtig seien auch Gespräche: „Wenn ich abends heimkomme und beim Abendessen mit meiner Frau über den Arbeitstag reden kann, entlastet das meine Seele.“

Erst um sich selbst kümmern und dann um andere

In einem weiteren Beitrag ruft die die Geschäftsführerin der Beratungsfirma „Wertschätzung Mensch“, Franka Meinertzhagen (Wuppertal), dazu auf, die eigenen Bedürfnisse zu erfüllen. Allerdings werde Selbstfürsorge oft mit Egoismus verwechselt. Man brauche aber kein schlechtes Gewissen zu haben, wenn man für sich selbst mit dem Verständnis sorge, „dass das, was ich mir Gutes tue, auch meinem Umfeld zugute kommt“. So profitiere eine Familie davon, wenn der Vater nach einem allein verbrachten Urlaub gut gelaunt und ausgeglichen nach Hause komme. Meinertzhagen verweist auf Feuerwehrleute, die zuerst ihre Schutzkleidung anlegen, bevor sie Menschen retten: „Also bitte kümmern Sie sich zuerst um sich und danach um andere!“ – idea.de