1 10 2013

Es gibt Zeiten im Leben, da müssen wir einen Schritt vorwärtsgehen, um herauszufinden, was wir tun sollen. Manche Türen werden sich erst dann öffnen, wenn wir einen Schritt darauf zugehen. Joyce Meyer, Predigerin





Journalistin warnt vor Meinungsdiktatur

1 10 2013

Vor Tendenzen zu einer Meinungsdiktatur in Deutschland hat die Journalistin Birgit Kelle (Kempen/Niederrhein) gewarnt. Die Mutter von vier Kindern, die durch ihr Eintreten für Ehe und Familie in Talkshows bekannt geworden ist, sprach auf dem „Allianztag“ der Deutschen Evangelischen Allianz am 28. September in Bad Blankenburg (Thüringen). Die Katholikin kritisierte unter anderem eine „Diktatur des Feminismus“ in der veröffentlichten Meinung. Danach müsse eine Frau heute erwerbstätig sein, nach Karriere streben, möglichst unabhängig von ihrem Mann sein und ihr Kind nach der Geburt möglichst schnell in einer Krippe betreuen lassen. Frauen, die als Hausfrau und Mutter tätig seien, würden als „Heimchen am Herd“ verspottet und als unemanzipiert dargestellt. Diese Diskreditierung führe zu einer Schweigespirale. Viele Frauen trauten sich nicht mehr zu sagen: „Ich bin Hausfrau und Mutter und finde das großartig.“ Kelle kritisierte ferner, dass die Medien den Eindruck erweckten, die Gesellschaft bestehe in erster Linie aus Alleinstehenden, Geschiedenen, Alleinerziehenden und homosexuellen Lebensgemeinschaften. Dabei lebten 80 Prozent der minderjährigen Kinder bei ihren verheirateten Eltern. Kelle: „Die Familie mit Vater, Mutter und Kind ist gelebte Realität.“ Allerdings komme sie in der Berichterstattung und in Filmen kaum noch vor. Die Journalistin beklagte ferner eine Intoleranz bei jenen, die selbst Toleranz einforderten. So sei sie selbst massiv beschimpft worden, weil sie in Talkshows gegen die Gleichstellung homosexueller Lebensgemeinschaften und ein volles Adoptionsrecht für solche Partnerschaften argumentiert habe. Kritiker hätten sie unter anderem als „Nichte des Teufels“ und „Hexe“ bezeichnet.

Wo bleiben klare Aussagen der Kirchenleiter?

 

Kelle rief Christen dazu auf, ihren Glauben und ihre Werte in den öffentlichen Diskussionen trotz Gegenwind zu bekennen. Allerdings vermissten viele die Unterstützung der eigenen Kirche: „Wann hat zuletzt ein Kirchenleiter klar Stellung bezogen gegen Abtreibung und Homo-Ehe?“ Die Kirchen ordneten sich zunehmend dem Hauptmeinungsstrom unter. Ein Beispiel dafür sei die Orientierungshilfe der EKD zu Ehe und Familie. Das Papier sei aber alles andere als eine „Orientierung“. Es rückt von der traditionellen Ehe als alleiniger Norm ab und vertritt ein erweitertes Familienbild, das etwa auch gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften einschließt. Der Allianztag, an dem rund 100 Vertreter von örtlichen Evangelischen Allianzen teilnahmen, stand unter dem Thema „Akzeptanz, Toleranz oder Meinungsdiktatur“.

Islamische Toleranz stößt schnell an ihre Grenzen

 

Der Islamwissenschaftler Carsten Polanz (Bonn) ging auf das Toleranzverständnis im Islam ein. Nach seinen Worten haben danach nur Bürger eine unantastbare Würde und volle Rechte, die sich gemäß der islamischen Gesetzgebung, der Scharia, verhalten. Gegenüber Andersdenkenden stoße die islamische Toleranz schnell an ihre Grenzen. Deren Meinungs- und Religionsfreiheit sei eingeschränkt. Polanz zufolge ist der heute dominierende Islam „unvereinbar mit einem freiheitlich-demokratischen Rechtsstaat“. Die totalitären Ansätze passten nicht zur europäischen Wertekultur.

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Die Färöer: Kirchliche Bastion im stürmischen Nordatlantik

1 10 2013

Sie trotzen Wind und Wellen im oft stürmischen Nordatlantik: die Färöer (Schafsinseln) – 300 Kilometer nordwestlich von Schottland und 430 Kilometer südöstlich von Island gelegen. Groß ist die Begeisterung der gerade einmal 48.200 Einwohner, dass ihr Team – 175. in der Weltrangliste des Weltfußballverbandes FIFA – in der WM-Qualifikation am 10. September gegen den dreimaligen Weltmeister Deutschland spielen darf. Was die meisten der rund 1.000 mitgereisten deutschen Fans wohl nicht wissen: die Färöer gehören im weithin säkularisierten Skandinavien zu den Regionen mit der stärksten Kirchenbindung. Rund 90 Prozent der Einwohner auf den 18 Inseln – zusammen sind sie etwa halb so groß wie das Großherzogtum Luxemburg – bezeichnen sich als Christen. Ein Viertel der Färinger – so heißen die Einwohner – ist evangelikal geprägt. Zum Vergleich: In Deutschland sind es gerade einmal zwei Prozent. Ein weiterer Spitzenwert der Färöer: Die Kirchen haben rund 100 Missionare in über 20 Länder ausgesandt.

Kleinste evangelische Staatskirche Europas

Das Land hat die kleinste lutherische Staatskirche in Europa. Zu ihr gehören etwa 40.000 Einwohner – also etwa 80 Prozent der Bevölkerung. Sie ist seit 2007 von der dänischen Staatskirche unabhängig und beschäftigt 25 Pastoren. Da sie sonntags nicht überall predigen können, steigen auch viele ehrenamtliche Verkündiger auf die Kanzeln. Politisch sind die Färöer Teil des Dänischen Königreichs, verwalten sich aber selbst und sind nicht Mitglied der Europäischen Union. Zur freikirchlichen Brüderbewegung halten sich etwa 15 Prozent der Bevölkerung. Sie entstand durch die evangelistische Arbeit des schottischen Erweckungspredigers William Gibson Sloan (1838-1914). Die starke kirchliche Bindung der Färinger merkt man schon, wenn man das Radio einschaltet: Der Sender „Lindin“ strahlt den ganzen Tag über geistliche Musik aus. Touristen können sich äußerst sicher fühlen: Das Land hat eine der niedrigsten Kriminalitätsraten im internationalen Vergleich. Das einzige Gefängnis hat gerade einmal neun Insassen. Einheimische lassen Häuser und Autos häufig unverschlossen.

Prozession von Parlamentariern und Pastoren

Die enge Verbundenheit von Staat und Kirche wird besonders am Nationalfeiertag, dem Olavsfest, Ende Juli deutlich: Dann ziehen Parlamentarier und Pastoren durch die Innenstadt gemeinsam zum Gottesdienst in den Dom und anschließend zum Parlament. Die Heilsarmee marschiert am St. Olavstag mit ihrer Kapelle durch die Hauptstadt und verkündigt die christliche Botschaft. Hunderte singen zusammen geistliche Lieder. Der Tag klingt aus mit dem Vaterunser und der Nationalhymne. In ihr spiegelt sich die Verwurzelung der Färinger im christlichen Glauben wider. Darin bitten sie Gott, ihr Land zu segnen. In der dritten Strophe heißt es: „Ich knie mich nieder und bet zu dir, Herr: Der heilige Friede sei über mir! Lass meine Seele die Herrlichkeit schauen, das Wagnis nun wählen – voll Gottvertrauen …“

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EKD zeichnet „Kärcher“ aus

1 10 2013

Ein württembergisches Familienunternehmen hat das „Arbeit Plus“-Siegel der EKD für seine vorbildliche Beschäftigungspolitik erhalten. Der Vorsitzende der Alfred Kärcher GmbH in Winnenden bei Stuttgart, Hartmut Jenner, nahm die Urkunde am 12. September aus den Händen von Landesbischof Frank Otfried July (Stuttgart) und dem Initiator der Auszeichnung, Rainer Meusel (Neuss), entgegen. Die Firma gehört zu den weltweit führenden Anbietern von Reinigungssystemen und -produkten sowie Dienstleistungen für Freizeit, Haushalt, Gewerbe und Industrie. Nach Ansicht Julys zeigt das Unternehmen, dass es möglich ist, „sozial nachhaltige Entscheidungen zu treffen und erfolgreich am Markt zu sein“. Die Bewertung einzelner Unternehmen nimmt das Institut für Wirtschafts- und Sozialethik der Universität Marburg vor. Der Auswertung zufolge bietet Kärcher überdurchschnittlich flexible Arbeitszeitmodelle, Fort- und Weiterbildung sowie Gesundheitsmanagement.

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